Wechselnde Kunstausstellungen

Im Begegnungszentrum Uznach wird lokalen und regionalen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung ihrer Werke gegeben. Der Kirchenverwaltungsrat konnte in Bruno Glaus, einem Kenner und Förderer der Kunstszene, eine passende Person für die Aufgaben des Kurators gewinnen. Nach «Riedland» (2022) und «Wassers Kraft» (2023) wird erneut eine Ausstellung unter dem Leitwort «Kosmos - Kirche - Kunst» präsentiert.

Ausstellung 2024: Leidenschaft

Leidenschaft ist eine «Kraft zwischen Himmel und Hölle», ein Spannungsfeld zwischen lebensbejahender Energie und lebensbedrohlichen Folgen. Zuviel Leidenschaft kann Leiden schaffen und andere in Mitleid ziehen. In der Bibel wird vor allem auf diesen «höllischen» Aspekt verwiesen (Kol. 3.5 «Unzucht, Laster, Habgier»). Im heutigen Verständnis steht das Wort – Synonym für Enthusiasmus oder Passion – für «himmlisches» Brennen, für Begeisterung, Offenheit für Neues, Einsatz für die Idee des Guten, für «Feuerglut» (Hohelied 8.6), neutestamentarisch: «Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen!» (Lk 12, 49). Kunstwerke verweisen meist auf leidenschaftliche Hingabe, sensibles Beobachten, Beharrlichkeit und Ausdauer.

Drei Themenstränge ziehen sich durch die Ausstellung:

Der Naturrausch:

die in der Natur sprühende kosmische Energie. «In St. Moritz berauschte ich mich an der Natur und lebte mit ihr im Einklang wie nie zuvor», schreibt Niki de Saint Phalle in ihren Lebenserinnerungen. Der – mittlerweile schmelzende – Morteratsch-Gletscher gab ihr Kraft, den Traum ihres Lebens zu realisieren, den weltberühmten Tarotgarten in Italien. Eine Symbiose von Natur, Mensch und Skulptur. Oder gar ein Turm zu Babel?

Die soziale Energie:

die Kraft des Kollektivs. Sie entsteht in ihrer Verausgabung. «Sie existiert nur in der Bewegung, sie ist zirkulierende Energie» (Hartmut Rosa). Vereinsleben generiert diesen zirkulierenden Energiestrom.

Die individuelle Ressource:

Das physische und psychische Potenzial eines Menschen, an die Grenzen zu gehen. Dazu zählt auch die Resilienz – Mobilisierungskräfte des Menschen in schwierigen Zeiten und bei Rückschlägen.


Künsterinnen und Künstler

Alois Bachmann (1922 – 1992)

Landwirt, Geschäftsführer, Autor des Buches «Erlebnisse eines Bauernsohnes – Der letzte Kohlengräber von Uznach», dokumentierte seine Lebensgeschichte in Wort und Bild.

Hans Ulrich Blöchliger *1937

Bruder des Malers Jost Blöchliger, kam als Fotograf 1955 zur Foto- agentur Keystone, dort ab 1980 Chefredakteur.
Ist seit seiner Pensionierung Chronist und Dokumentalist im Kulturbetrieb der Region Zürichsee-Linth. Mit einer Collage und ausgewählten Werken zeigt er Leidenschaften aus dem Uznacher Vereinsleben.

Niki de Saint Phalle (1930 – 2002)

Französischschweizerische Malerin und Bildhauerin, bekannt durch ihre Nana-Figuren (z.B. Engel im HB Zürich) und die
Kooperationen mit Jean Tinguely. Der Morteratsch-Gletscher inspirierte sie zur Realisierung des Tarotgartens in der Toscana, u.a. mit einer Kapelle mit Schwarzer Madonna.

Liz Gehrer *1949

Der Künstler hat Ateliers in St. Gallen und Montepulciano. Er nahm 2003 an den ersten Uznacher Kunsttagen teil. Bevorzugte Werkstoffe: Karton und gehärtetes Papier. Das Werk «Mit dem Kopf durch die Wand» ist Eigentum einer Käufergemeinschaft aus Uznach.
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Markus Gisler *1952

Betriebsökonom, ehemals Wirtschaftsjournalist (u.a. Chefredaktor von «Cash»), Kolumnist und Kommunikationsberater. Fotografie ist zwischenzeitlich für ihn mehr als ein Hobby geworden. Im BGZ mit dem Bild «Morteratsch» vertreten.
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Verena Lüscher *1947

Sarons-Schwester, Primarlehrerin und Heilpädagogin. Hält seit 40 Jahren ihre Entdeckungen in der Schöpfung fotografisch fest. Im grossen Saal des BGZ dokumentiert sie vierteljährlich die Jahreszeiten.

Claudiu Presecan *1969

lebt und arbeitet im rumänischen Cluj-Napoca, nahm 1999 an einer Gruppenausstellung in der Galerie Gartenflügel in Ziegelbrücke teil, u.a. mit dem Werk «Dans» (Tanz).
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Peter Seliner *1966

Mitarbeiter Bauamt Uznach, Landwirt und Bergheuer, knüpft jährlich bis zu ein Dutzend «Carré» oder «Garrä» (Heunetze). Auch die Chlöbä (Trüeglä) sind Handarbeit (Installation im grossen Saal).